Schaffen wir die breite Basis gemeinsamer Forderungen?
„Organizing Medienarbeit“, was verstehen wir darunter? Was wollen wir damit? Was passiert dazu während der Alternativen Medienakademie vom 7. bis zum 17. November?
Zuerst einmal findet mensch auf dieser Seite die Kategorie „Organizing Medienarbeit“ vor. Im Archiv unter „Organizing Medienarbeit“ gibt es den einen und anderen Rückblick, die eine und andere für das Radio aufgezeichnete Diskussionsrunde zu Fragen der Organisierung von Medienarbeiter_innen und Medienaktivist_innen.
Die Frage der Organisierung und Interessensvertretung
Im letzten Eintrag dazu unter dem Titel Organizing Medienarbeit: Rück- und Ausblick hat P.P. einen MALMOE-Artikel aus dem letzten Jahr online gestellt, der von den späten 1990er- und frühen 2000er-Jahren mit damals höheren Organisierungsgraden und konzentrierterer Interessensvertretung im Sektor der alternativen Medien als heute berichtet. Eingebettet ist die Aufzeichnung einer Podiumsdiskussion, die ebenfalls auf die Geschichte der Organisierung damals verweist und aber auch die Frage nach den Bedingungen heute aufwirft.
Worauf Paula in diesem Eintrag auch verwiesen hat: wir haben uns als Organisator_innen der AlMA von Beginn an als eines von vier Zielen auch diesen Anspruch verschrieben: hier etwas anzustoßen, hier etwas weiter zu bringen, die Organisierung kritischer Medienarbeit und alternativer Medien zu unterstützen.
Zu Gast bei ZIP-FM, dem Nachrichtenmagazin der Freien Medien
Diesen Montag war ich für die AlMA-ORGA zu Gast in der ZIP-FM-Lokalausgabe auf Radio Orange 94.0 und wurde von Gerhard Kettler dazu befragt, was wir uns hier vorgenommen haben. Hier das live im Studio geführte Gespräch dazu:
Das AlMA13 Programm zum Schwerpunkt „Organizing Medienarbeit“
Im Programm der AlMA13 sind es einmal drei Abendveranstaltungen, die unter den hier tonangebenden Vorzeichen stehen:
Am Do, 7. 11. ab 19.30 findet das „Kamingespräch zum Wirken für eine kritische Öffentlichkeit“ statt. Es lädt Robert „Fuzi“ Foltin als moderierender Gastgeber gemeinsam mit KriLit & AlMA und dem Republikanischen Club – Neues Österreich in dessen Räume in der Rockhgasse ein. Obwohl dieser Termin vom Datum her den Auftakt von Krilit & AlMA markiert, tauschen wir gerne die „offiziöse Eröffnung“ für einen eher besinnlichen, reflexiven Abend ein.
Am Mi, 13. 11. laden KriLit & AlMA in Kooperation mit der IG Kultur Österreich dann zu einer sektoren- und systemeübergreifenden Podiumsdiskussion in die Fachbuchhandlung des ÖGB Verlags in die Universitätsstraße neben dem NIG ein. Thema werden sein die „Arbeits- und Produktionsbedingungen im (1) öffentlich-rechtlichen, (2) privaten und (3) alternativen Mediensystem sowie dem (4) Verlagswesen“, mit in Organisierungsbemühungen erfahrenen Vertreter_innen von ORF_FM, dem Freien-Stammtisch, vom BEIGEWUM und Redaktionsmitglied des Kurswechsel und von MALMOE sowie einem Verleger, der unter anderem an die Zeiten des VLB, des Verbands des linken Buchhandels zurückerinnern kann.
Der Abend des Sa, 16.11. ist dann dem Versuch eines offenen Forums gewidmet, ein offenes Forum „Organizing Medienarbeit“ aller, die sich für kritische Medienarbeit, alternative Medien und echt demokratische Öffentlichkeiten einsetzen. Dieser Termin am vorletzten Tag der Alternativen Medienakademie, am Samstag nach zwei Halbtagen vieler paralleler Workshops und nach dem gemeinsamen VoKü-Essen im NIG, markiert dann hoffentlich den Höhepunkt der AlMA … wenn alles gut geht.
Der Aufruf zur Schaffung einer breiten Basis gemeinsamer Forderungen – was hier im günstigen Fall als nachhaltiger, längerer Prozess angestoßen werden soll –, ist seit kurzem auf unserer Seite zu lesen und sollte noch weiter verbreitet werden. Was er bringt, werden wir vielleicht erst lang nach der AlMA13 bemessen können. Wir sind mit Aufruf und Vorbereitung freilich sehr spät dran, die (Selbst-)Organisation der AlMA birgt das Risiko, dass wir uns etwas übernehmen. Und erzwingen lässt sich nichts. All das würde aber nichts an unserem Anspruch ändern, unseren Beitrag zu leisten für: „Organizing Medienarbeit“.
Workshops zur mit Aspekten zur Organisierung
Unter den Workshops ist es vor allem einer, der ganz zentral an Fragen der Interessensvertretung und Organisierung arbeitet: der gemeinsam von der Journalistengewerkschaft und dem Freien-Stammtisch organisierte Workshop „Arbeiten als freie Journalist_in. Arbeitsbedingungen, Rechte, Organisierung und gewerkschaftliche Vertretung„.
Besondere Beachtung für unseren Schwerpunkt verdienen weiters der Radio-Workshop „Women on Air: speaking out loud“ der Frauensolidarität und die kritische Auseinandersetzung „Demokratische Öffentlichkeit in Aktion?„, bei der es um Repression gegen alternative Medien und herrschaftsstabilisierende Systemlogiken im Mainstream-Journalismus geht.