‚Organizing Medienarbeit‘ Plenum

 

Schaffen wir die breite Basis gemeinsamer Forderungen

 

Plattform für echt demokratische Öffentlichkeit

Die Alternative Medienakademie behandelt im Zuge ihres Programms wiederholt die Arbeits- wie Produktionsbedingungen und Abhängigkeitsverhältnisse im Mediensystem. Darüber hinausgehend thematisiert sie Bedingungen, Einschränkungen und Notwendigkeit des Erhalts kritischer, echt demokratischer Öffentlichkeiten.

Wir – die Unterzeichnenden dieses Aufrufs – wollen das Zusammentreffen von Medienarbeiter_innen und -aktivist_innen aus diversen Redaktionen und Arbeitsfeldern nutzen und gemeinsam prüfen, wieweit unsere Sorgen und Probleme im Mediensystem und unsere Anliegen für echt [wirklich, tatsächlich] demokratische Öffentlichkeiten von anderen geteilt werden und sich entsprechen. Wir werfen die Frage auf, ob wir eine Basis für gemeinsames Agieren, für eine breite Plattform mit dem Interesse an kritischen, echt [wirklich, tatsächlich] demokratischen Öffentlichkeiten haben.

 

Konfliktfelder häufen sich. Ursachen und Risiken verdienen Aufmerksamkeit.

Als Initiativen, Interessensvertretungen und Einzelpersonen nehmen wir problematische Entwicklungen wahr. Wir haben uns teilweise auf Grund dieser Entwicklungen gegründet. Wir sehen uns gezwungen, unser Engagement auf die Thematisierung, Abwehr oder Bewältigung dieser Probleme zu konzentrieren; prekarisierte Arbeitsverhältnisse, Angriffe auf journalistische Unabhängigkeit, zunehmende Abhängigkeitsverhältnisse, Auskunftsverweigerung von Behörden, Verdrängung durch PR-Journalismus, Übergriffe von staatlichen Repressionsapparaten und privaten Sicherheitsdiensten, Überwachung und Angriffe auf den Schutz von Informat_innen, der Kampf um Sicherung basaler offener Infrastruktur.

Vor diesem Hintergrund denken wir an eine breite Plattform, die in der Öffentlichkeit und von der Politik als solche wahrgenommen und gehört wird. Wir denken etwa positiv an die Initiative „Sozialstaat Österreich“ 2003 zurück. Wir nehmen uns Anleihen an der „Linzer Erklärung“ der Medienkonferenz 1999, mit der mehrere Zusammenschlüsse der 1990er-Jahre – der Verband Freier Radios Österreich (VFRÖ), die Vereinigung alternativer Zeitungen und Zeitschriften (VAZ), einige Netzkulturgruppen und Dachverbänden von Kulturinitiativen – ein Forderungspapier und klares Signal an die Politik gesandt haben, das zuerst auch gehört, bald aber durch SchwarzBlau übertönt wurde.

 

Einschränkungen kritischer Öffentlichkeiten entgegentreten.

So weit wollen wir es nicht kommen lassen. Heute geht es nicht mehr nur um die rechtliche Anerkennung und Finanzierung eines tertiären Mediensektors. Die letzten Jahre brachten zunehmende Arbeitskämpfe im öffentlich-rechtlichen und im privaten Mediensektor zu Tage. Das Verlagswesen ist im Umbruch. Bei Urheberrechten und Leistungsschutzrechten drohen Konzerne auf Kosten der Medienarbeiter_innen wie auch der kritischen Öffentlichkeit ihre Pfründe weiter einzuhegen. Journalist_innen sehen sich immer öfter Mauertaktiken seitens der öffentlichen Hand und Verwaltung gegenüber, Medienaktivist_innen bemerken eine Zunahme polizeilicher Repression und Ausschluss, (Netz-)Kulturinitiativen, die als Backbone Infrastruktur zur Verfügung stellen, sehen sich mit Subventionskürzungen konfrontiert.

alma_organizing_medienarbeit_fisch_rot2In diesem Umfeld wollen wir uns am Sa, 16.11. abends im NIG, am Höhepunkt des Programms der AlMA, zu einem offenen Plenum ebenso vieler wie diverser Initiativen, Interessensvertretungen und Einzelpersonen treffen, um über eine mögliche Zusammenarbeit und das Ziel eines gemeinsamen Papiers ‚Zur Lage kritischer Öffentlichkeiten‘ zu diskutieren.

Aufruf von

 

Sa, 16.11. ab 19.30 im Rahmen der AlMA im NIG, 2.Stock

Ablauf:
Aus der Reihe der Initiator_innen werden einige zur Moderation des offenen Plenums zur Verfügung stehen. In einer ersten Runde werden Initiativen und Interessensvertretungen in 2 bis 3 Minuten sammeln, „wer sie sind, welche Mißstände oder Probleme sie angehen und was ihre Anliegen sind“. In einer weiteren Runde soll über Vision, Ziele und Maßnahmen einer angestrebten Plattform diskutiert werden. Auf diese Verständigung hin sollten Ablauf, Schritte und Prozessgestaltung bestimmt werden, für die Ausarbeitung einer gemeinsamen Erklärung und gemeinsamer Forderungen.

 

 

 

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